Quelle: ZAMG

Neue Meteorologische Station in der Schwarzau

Der Link direkt zur Station: schwarzau.tawes.at

In der Schwarzau gibt es seit dem März 2022 eine meteorologische Messstation der ZAMG, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, die von deren Mitarbeiter Marco Kopecky angeregt wurde. Mit ihr soll das Phänomen der Kaltluftseen besser erfasst werden, das uns Waldviertlern ja gut bekannt ist. Unvergessen ist ein in den Juli verschobenes Sonnwendfeuer am Holzmühlteich, zu dem  ein Wultschauer mit zugefrorenen Autoscheiben kam….  Auch Wultschau ist so ein Kaltluftsee, allerdings fast 200m niedriger.

Dieses Phänomen, das im Wald- und Mühlviertel typisch ist und bei uns im Freiwald* und im Weinsberger Wald besonders häufig vorkommt, nennt man eine Temperaturinversion. Das bedeutet ein Ansteigen der Temperatur mit zunehmender Höhe. Diese Kaltluftseen entstehen besonders in sternklaren Nächten bei Windstille, wenn die abgekühlte Luft wie Wasser in die Senken strömt.

Herr Kopecky hatte wohl den richtigen Riecher, denn die von ihm vorgeschlagene Station verzeichnete in der kurzen Zeit ihrer Aufstellung schon Österreichische Tiefstwerte. Siehe diese Schlagzeilen:

4/2022, Wetter-Waldviertel.at: „Schwarzau auf Rekordjagd.“

12/2022, Die Presse: „Minus 24,9 Grad. Der Kältepol Österreichs lag in Schwarzau.“

12/2022, Kurier: „Am kältesten war es in Schwarzau im Waldviertel

Hier finden Sie einen detaillierten Artikel zur neuen Station auf der Homepage des ZAMG.

*  Der Freiwald ist der hochmontane Teil des kristallinen Grundgebirges (Granite) mit einem ausgeprägten Relief und wird im Südosten vom „Arbesbacher Hochland“, im Osten vom „Hochland von Groß Gerungs“ und vom „Lainsitz-Zwettler Hochland“ sowie im Nordosten durch die „Gmünder Senke“ begrenzt. Im Westen liegt der Landschaftsraum direkt an der tschechischen Grenze. Mehr Informationen zum Naturraum Freiwald hier.

Slawische und bajuwarische Siedler begannen die rauen bewaldeten Hochlagen des Freiwaldes und Weinsberger Waldes erst im 13. Jh. zu besiedeln. Die Urbarmachung dauerte bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Die vielen mageren und artenreichen Wiesen der Raumeinheit sind daher viel jünger als im restlichen Nieder- und Oberösterreich. Die Siedler des Freiwaldes waren zu Beginn frei, d.h. sie gehörten zu keinem Herrschaftsbereich und mussten keine Abgaben leisten. 1615 kam es jedoch zur „Bereitung“ (= Bestandserhebung zur Berechnung der Abgaben) und sie mussten sich für eine Zugehörigkeit zu einer Herrschaft entscheiden.

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