Vorab möchte ich festhalten, dass die Linie der Redaktion ist, dass Menschen die Wahlfreiheit haben sollen und wir niemanden zu etwas überreden wollen.

Nachdem ich aber eine heiße aber interessante Diskussion mit einem (wie ich hoffe:-) Freund hatte und er mir vorgeworfen hatte, ich sei quasi ein „Knecht“ der Regierung – grün oder türkis, weil ich die Impfung befürworte, möchte ich aber meine Meinung verteidigen, dass die Impfung eine wichtige Sache bei der Bekämpfung der Pandemie ist.

Völlig unabhängig von der Regierung oder von Wissenschaftlern, habe ich einfach meine eigenen Beobachtungen gemacht. Was mir als ehemaliger Festivalveranstalter und Gastwirt natürlich zu Gute kommt, ist mein sehr großer Bekanntenkreis. Daher bekomme ich sicher mehr von der Welt mit als andere, die noch nie von Corona verletzt wurden.

An Corona sind zumindest vier Bekannte von mir gestorben.

  • Der Harmonika Poldi, einige Zeit auch Wirt in der Gemeinde und Hauptakteur des Harmonikatreffens im Hahn Buam Hof ist Corona erlegen.
  • Erich Zawinul, Sohn des Jazzweltstars Joe Zawinul hat die Infektion auch nicht überlebt. Ich kannte ihn durch das Afrikafestival. https://www.kleinezeitung.at/service/nachrufe/5936892/Erich-Zawinul_Sohn-der-Jazzlegende-mit-54-Jahren-an-Covid-verstorben
  • James Gatundu, überaus freundlicher und korrekter Inhaber des kenianischen Restaurants Makuti, das bei uns am Festival viele Jahre einen Stand hatte, starb auch an dem Virus.
  • Manfred Skorpis, der Tontechniker, mit dem ich jeden Morgen vor Bussi Fussi zusammengesessen bin, überlebte die Krankheit auch nicht. Manfreds Platz bleibt für immer leer. Rudi Fussi beschreibt hier ab Minute 54 ganz gut, wie es mir auch gegangen ist. https://www.youtube.com/watch?v=Tp61xWbYNeg

Schwere Verläufe mit Krankenhausaufenthalt hatten unter anderem mein bester Freund seit Jugendtagen und sein Vater, wo ich wirklich besorgt war und mit ihm im Spital hin und her geschrieben hab.

An langfristigen Nachwirkungen leidet ein sehr guter Freund und Nachbar von mir, der nach Monaten noch an schwerer Morgenübelkeit laboriert und nicht mehr als eine Stunde schwerer körperlich arbeiten kann. Das Ganze mit weit unter 30 Jahren! Eine weitere Nachbarin von mir leidet unter Beeinträchtigung des Gedächtnisses. Nicht lebensbedrohend aber alles andere als ein Spaß.

Zusätzlich berichten immer wieder Gäste über ihre Long-Covid Erfahrungen. Gerade im Gedächtnis habe ich einen Gast der mir an Tisch 22 erzählt hat, dass er seit seiner Infektion im März 2021 kaum schmecken kann, ob etwas süß oder sauer ist. Oder eine Frau in meinem Alter, die seit Monaten nicht mehr Autofahren kann, weil sie durch Corona so große Probleme mit den Sehnerven hat und einfach nicht länger als 15 Minuten konzentriert schauen kann.

Aber auch die dummen Aussagen „Wo ist die Grippe geblieben?“ sind doch so logisch zu beantworten. Wo wird die Grippe sein, wenn wir eine vielfach ansteckendere Krankheit mit Masken und Lockdowns in Schach halten? Natürlich noch weiter zurückgedrängt als Corona. Trotzdem kenne ich auch einen sehr lieben Nachbarn und Stammgast, der an Grippe im Coronajahr 2020 gestorben ist.

Ebenso ist die Aussage ein Unsinn, dass alle toten mit Coronainfektion als Coronatote gezählt werden. Zu Beginn gab es tatsächlich eine derartige Zählung aber seit 14. April 2020 wird das von den Ärzten überprüft: „Mit 14. April änderte das Ministerium die Definition eines Corona-Toten, es zählt nunmehr nur jene Personen, die „tatsächlich an COVID-19 gestorben sind“. Die Zahl der Toten reduzierte sich damit von 384 auf 332 Tote, also um 52 Personen (Stand 14. April 2020).“ Auch in unserer Gemeinde gab es jemanden der mit einer Infektion verstorben ist, aber nicht daran und der deshalb auch nicht in der Statistik steht. Wir haben in der Gemeinde noch keinen Toten zu beklagen.

Und was bringt mich nun auf die Idee, dass Impfungen die Lösung sind?

Impfungen sind eindeutig nicht wirklich gefährlich, schon gar nicht gefährlicher als die Krankheit. Es wurden in Österreich Stand heute 10,600.000* Impfungen verabreicht. (weltweit schon 5.800,000.000, soviel zu der Behauptung „Es ist doch noch nicht erprobt„….) Es waren offiziell 718.000** Menschen in Ö corona-positiv, sagen wir aufgrund der Dunkelziffer vielleicht 1,000.000. Es gibt also 10 mal so viele Impfungen als Infektionen, trotzdem kenne ich persönlich 4 Tote aus den Infektionen, aber niemand mit ernstlichen körperlichen Problemen aus einer Impfung. Wenn die Impfung nun genauso gefährlich wäre wie die Krankheit müsste ich 40 Impftote kennen.

Daher entscheide ich mich für die wesentlich ungefährlichere Impfung statt der Krankheit, der alle aktiven Menschen kaum entkommen können. (Gerade hatte ich wieder einen engen Gesprächskontakt mit einer infizierten Person, die ein paar Tage danach krank wurde. Ich wurde wegen ein paar Stunden noch nicht als Kontaktperson gezählt. Trotzdem trage ich FFP2 Maske bis zur endgültigen Abklärung.) Das Impfrisiko ist lächerlich ist im Gegensatz zum Gesundheitsrisiko einer Infektion. Dazu brauche ich keine Regierung, nicht mal Wissenschaft. Das kann ich aus reiner Beobachtung erkennen. Und dazu ist jeder in der Lage.

*https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjyhIvS7f3yAhXqhv0HHQVxCG4QFnoECAIQAQ&url=https%3A%2F%2Finfo.gesundheitsministerium.gv.at%2F&usg=AOvVaw3vMqiMD6TPaxWUbIZyJHoF

** https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=tote+corona+%C3%B6sterreich

Vor allem empfinde ich die Impfung als Dienst an der Gesellschaft. Ich hab mich nicht an erster Stelle für mich selbst impfen lassen. Ich persönlich treffe wöchentlich hunderte Menschen im Gasthaus, die aufgrund unserer Ausrichtung nicht die jüngsten sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich es aufschnappen könnte, ist natürlich hoch. Aber das entscheidende ist, die Gefahr es zu verteilen ist noch viel größer. Und das ist der Punkt für mich.

Wir haben es durch das Virus mit einem Feind zu tun, vor dem wir unsere Mitmenschen mit unserer eigenen Impfung schützen können. Daher, wenn Sie sich nicht selbst schützen wollen, oder Angst haben, dann meine ich persönlich: überwinden Sie sich und treten Sie für andere ein. Lassen sie sich für ihre Mitmenschen und unser Land impfen, wenn sie ernsthaft denken, dass sie selbst nicht profitieren. Wir müssen uns verteidigen, aber manche machen nicht mit. Das ist nicht mein Verständnis vom Dienst am Nächsten.

Ich würde frei nach John F. Kennedy sagen: „Fragt euch nicht ob ihr Impfnebenwirkungen wie Kopfweh oder Fieber bekommen könntet, fragt euch lieber, ob ihr nicht jemand anderen vor schweren Verläufen schützen könnt, weil eure Impfung die Verbreitung reduzieren wird.“

 

PS: noch bis 22.09.2021 um 22 Uhr: Die sehr witzigen Science Busters mit verständlichen Erklärungen zum Corona-Virus und wie leicht es sich verändern und anpassen kann; mit dem klugen Martin Moder, den ich persönlich kennenlernen konnte.

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