In Vorbereitung auf die bevorstehende Gemeinderatswahl haben wir den drei Spitzenkandidaten fünf Fragen zu unserer Gemeinde geschickt. Mit dieser Initiative möchten wir unsere Position nutzen, um den Bürger:innen interessante Einblicke und Informationen zu geben und einen transparenten und direkten Vergleich der Positionen und Argumente aller Kandidierenden zu ermöglichen:

  • Margit Göll – BGM. Margit Göll Team Moorbad Harbach (VP)
  • Paul Rosiny – FPÖ Moorbad Harbach (FPÖ)
  • Gottfried Pfeiffer – Harbach für Alle (HFA)

Hinweis der Redaktion: Alle Antworten sind ohne redaktionelle Veränderungen übernommen und veröffentlicht worden.


Frage 1: Was sind die drei wichtigsten Ziele, die du in der kommenden Amtszeit umsetzen möchtest?

Margit Göll (VP):

Ich will den eingeschlagenen Erfolgsweg unserer Gemeinde weiter fortsetzen. Wir werden auch weiterhin in die Infrastruktur investieren und dadurch unsere Lebensqualität steigern. In einer schnelllebigen Welt wie heute bedeutet Stillstand nämlich Rückschritt!!! Wer hier bremst, verliert und ich als Bürgermeisterin stehe für Fortschritt und Erfolg.

Wir veranstalten jährlich Dorfgespräche, Dorfbegehungen, Workshops zu verschieden Themen (Gesunde Gemeinde, Jugendgespräche, Workshop für die ältere Generation, Natur im Garten) usw,. bei denen sich alle Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen, Vorschlägen und Anliegen einbringen können. Auch in unzähligen Gesprächen, nicht nur bei den Hausbesuchen vor der Wahl, erfahre ich bei Geburtstagsbesuchen, Babybesuchen, persönlichen Gesprächen, Telefonaten usw.), was die Menschen bewegt. Das nehme ich ernst und diese Ideen sind mein Ansporn für meine Arbeit als Bürgermeisterin.

Wir sehen alle Ideen und Anregungen als wichtig. Für die nächste Amtsperiode haben wir aber schwerpunktmäßig folgendes vor: weitere Angebote für alle Generationen, Umgestaltung Holzmühlteich, weitere Unterstützung unserer Vereine und Feuerwehren, der Ausbau unserer bestehenden Infrastruktur, LED Beleuchtung für alle Ortschaften, Straßen- und Wegebau in allen Ortschaften, das soziale Miteinander fördern und unterstützen und v.m. wie in unseren Aussendungen beschrieben.

Paul Rosiny (FPÖ):

Ich denke, es gibt in unserer Gemeinde viel zu tun. In den letzten Jahren ist die Kluft zwischen der Bevölkerung und der Gemeindeführung groß geworden. Während im Wahlkampf oft von einem „Miteinander“ und „offenen Händen in alle Richtungen“ gesprochen wird, fehlt es im Alltag an sichtbaren Taten, die diese Versprechen einlösen.  Es ist dringend notwendig, den Fokus wieder auf die Bürgerinnen und Bürger zu legen und diese an 1. Stelle zu setzen. Besonders auffällig ist, dass in den letzten Jahren oft dieselben wenigen Interessen berücksichtigt wurden, während viele andere zurückgelassen werden. Diese Entwicklung muss gestoppt werden und dafür möchte ich mich einsetzen.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und ihre Wünsche sowie Anliegen wirklich zu hören. Zwar werden immer wieder Bürgergespräche und andere Veranstaltungen organisiert, doch aus der Bevölkerung hört man häufig, dass Vorschläge und Meinungen wenig Beachtung finden. Ein Beispiel dafür ist das „Plätzchen zum Verweilen“ in Lauterbach, das in der Dezemberausgabe des FPÖ-Gemeindekuriers erwähnt wurde. Hier hat es den Anschein, dass die Vorschläge der Bürger ignoriert wurden und stattdessen ein Projekt strikt nach den Vorstellungen der Gemeindeführung umgesetzt wurde. Das zeigt, wie wichtig es ist, einen echten Dialog zu führen, in dem Anliegen nicht nur gehört, sondern auch bestmöglich umgesetzt werden.

Als dritten großen Meilenstein sehe ich den Stopp von aufwändigen Projektinszenierungen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, wie bestehende Projekte nachhaltig erhalten und betreut werden können, ohne dabei unnötig hohe finanzielle Belastungen zu verursachen. Denn eines ist klar: Die Schuldenlast, die von der ÖVP hinterlassen wird, schränkt das Budget unserer Gemeinde in den kommenden Jahren erheblich ein.  „Geld holen“ – das wird es nicht in diesem Ausmaß nicht mehr geben. Jeder Euro, der vom Land NÖ oder anderen Institutionen beschafft wurde, belastet letztlich unsere Gemeinde dreifach und am Ende muss genau das die Bevölkerung zurückzahlen. Deshalb setze ich mich für eine verantwortungsvolle und transparente Finanzpolitik ein, die nachhaltig wirtschaftet und langfristige Belastungen vermeidet.

Gottfried Pfeiffer (HFA):

Die Gemeinde Moorbad Harbach soll als positives Beispiel für nachhaltige, bürgernahe und parteiübergreifende Gemeindepolitik über die Bezirksgrenzen bekannt werden.

Das Miteinander in der Bevölkerung und die gegenseitige Wertschätzung von Jung und Alt, Einheimischen und „Zuagroasten“, unabhängig von politischer Gesinnung, soll bei allen Aktivitäten in der Gemeinde selbstverständlich werden. 


Frage 2: In welchen Bereichen siehst du aktuell den größten Handlungsbedarf in unserer Gemeinde?

Margit Göll (VP):

Grundsätzlich werde ich alles tun, um den Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken und um das Leben in Moorbad Harbach noch lebenswerter zu machen. Unsere Gemeinde ist eine der schönsten, die wir uns vorstellen können. Da sind wir privilegiert, denn aus ganz Österreich kommen Menschen zu uns, um Urlaub zu machen und sich zu erholen. Dem müssen wir uns bewusstwerden und dafür setzen wir uns seit Jahren erfolgreich ein.

Wir haben zum Beispiel, den Glasfaserausbau in der gesamten Gemeinde realisieren können. Die Volksschule wurde zukunftsfit gemacht und alleine diese beiden Projekte tragen dazu bei, dass die Lebensqualität in unserer Gemeinde hoch ist. Für die Zukunft möchten wir den Holzmühlteich neugestalten und das Angebot für unsere Jugend, Familien und Senioren weiter ausbauen.

Paul Rosiny (FPÖ):

Es dürfte klar sein, dass der größte Handlungsbedarf beim Budget liegt – das muss ich hier wohl nicht weiter ausführen. Eine Zahl spricht für sich: Unter der alleinigen Führung der ÖVP ist die Pro-Kopf-Verschuldung von 900 Euro auf fast 6.000 Euro angestiegen. Auch wenn teilweise notwendige Investitionen getätigt wurden, sind diese Zahlen nicht nur auf die Schule und den Turnsaal, sondern auf viele andere vielleicht nicht so notwendige Projekte zurückzuführen.

Gottfried Pfeiffer (HFA):

Die Finanzen der Gemeinde müssen wieder in Ordnung gebracht werden. Hierfür sind die Ausgaben der Gemeinde zu überprüfen und ein langfristiges Haushaltskonzept ist zu erstellen. So wird der Schuldenberg reduziert, ohne dabei auf notwendige Maßnahmen in der Gemeinde zu verzichten.

Die Digitalisierung und die Sozialen Medien haben in allen Bevölkerungsschichten Einzug gehalten. Hier braucht es unbedingt Unterstützung und Aufklärung, damit wir einander sowohl im “echten” als auch im “digitalen” Leben verstehen und wertschätzend miteinander umgehen.

Obwohl Moorbad Harbach eine Gemeinde mit hoher Lebensqualität ist, sinken die Einwohnerzahlen. Es reicht nicht nur den Tourismus zu fördern, sondern wir müssen aktiv Rahmenbedingungen und Anreize schaffen, damit junge Menschen in unserer Gemeinde bleiben und sich neue Familien ansiedeln.


Frage 3: Welche konkreten Maßnahmen planst du, um die Lebensqualität der Gemeindebürger:innen zu verbessern?

Margit Göll (VP):

siehe Frage 2, von Bürgermeisterin Margit Göll gemeinsam beantwortet

Paul Rosiny (FPÖ):

Ich setze auf regelmäßige Bürgergespräche, um Anliegen zu sammeln und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Dabei möchte ich auch das Wissen und die Erfahrung der Bürgerinnen und Bürger innerhalb der Gemeinde nutzen. Wichtig ist, dass allen zugehört wird!

Weiters soll transparent über Projekte, Budgets und Fortschritte informiert werden und Projekte müssen auf Nutzen und Zukunftsfähigkeit geprüft werden, um Ressourcen effizient einzusetzen. So stelle ich sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen und die Lebensqualität in unserer Gemeinde nachhaltig verbessert wird.

Gottfried Pfeiffer (HFA):

Die Gemeinde muss die Arbeit aller Vereine der Gemeinde unterstützen, denn diese fördern den sozialen Zusammenhalt und sichern eine Vielzahl an Aktivitäten.

Ein Ansprechpartner für die Hilfestellung bedürftiger oder älterer Menschen im häuslichen Bereich oder bei digitalen Problemen soll verfügbar sein.

Die Dorferneuerung soll wieder in den einzelnen Ortschaften ohne politischen Einfluss stattfinden, die Zweitwohnsitzer und „Zuagroasten“ einbinden und die Anliegen der Bürger ernst nehmen.


4. Wie möchtest du die kommunalen Finanzen langfristig stabilisieren?

Margit Göll (VP): 

Ich habe als Bürgermeisterin in den letzten 15 Jahren die Verantwortung übernommen. Wo andere, die in der Vergangenheit keine Verantwortung getragen haben, nur reden, entscheiden wir und haben bewiesen, dass wir gemeinsam mit den Menschen hier wichtige Entscheidungen treffen.

Die finanzielle Zukunft kann ich auch nicht zu 100% voraus sagen, aber ich kann voraus sagen, es braucht sich niemand um die Finanzkraft der Gemeinde sorgen, da wir in der glücklichen Lage sind, die höchsten Pro Kopf Einnahmen ( Kommunalsteuer, Nächtigungsabgaben und Ertragsanteile ) des Bezirkes Gmünd zu haben. Daher werden und können wir den erfolgreichen Weg der Gemeinde der letzten 15 Jahre fortsetzen.

Man muss, bei aller reißerischen Wahlwerbung die jetzt kursiert, bedenken, dass wir mit Investitionen so viel Wichtiges und Nachhaltiges für die nächsten Generationen geschaffen haben und da bin ich der Meinung, dass das Geld gut und sinnvoll angelegt wurde. Ich bin stolz auf das, was uns gemeinsam in unserer Gemeinde mit viel Fleiß und Ausdauer gelungen ist. Mein besonderer Dank gilt all meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Amt, Bauhof, Kindergarten, Volksschule, Bücherei, Grünraumpflege, Tourismus) den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, und Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher die sich mit großem Einsatz für die Weiterentwicklung der Gemeinde engagiert haben.

Paul Rosiny (FPÖ):

Für mich ist die Antwort klar: Investitionen müssen auf das Wesentliche beschränkt und neue Projekte sorgfältig geprüft werden. Es ist entscheidend, unnötige Kredite für Vorhaben ohne echten Mehrwert zu vermeiden. Ich bin überzeugt, dass die Gemeinde die langfristige Entwicklung der Finanzen in den letzten Jahren aus dem Auge verloren hat und dringend wiederhergestellt werden muss. Hier besteht akuter Handlungsbedarf, um eine langfristige finanzielle Stabilität zu sichern.

Gottfried Pfeiffer (HFA):

Die Ausgaben der Gemeinde müssen durchleuchtet und reduziert werden, denn obwohl wir eine der höchsten Pro-Kopf- Einnahmenquoten aus Kommunalabgaben in Niederösterreich haben, schaffen wir es nicht mehr aus eigener Kraft einen positiven Haushaltsabschluss zu erreichen.

Auch kleinere Gewerbe- und Wirtschaftsbetriebe in der Gemeinde leisten mit ihren Abgaben einen finanziellen Beitrag. Hier ist eine Unterstützung notwendig, damit künftig mehr Arbeitsplätze und eine breitere Basis für Kommunalsteuereinnahmen erreicht wird.

Eine Verwaltungsreform ist in den nächsten Jahren unumgänglich. Durch die Digitalisierung und Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden der Kleinregion können Kosten eingespart werden, ohne die Qualität des Bürgerservices zu beeinträchtigen.


5. Wie soll zukünftig die Zusammenarbeit im Gemeinderat zwischen allen vertretenen Fraktionen gestaltet werden?

Margit Göll (VP):

Wenn es nach mir geht: partnerschaftlich. vertrauensvoll und verantwortungsvoll.

Zusammenarbeit ist eines der Erfolgsrezepte, mit denen man gute Gemeindepolitik für die Menschen machen kann. Sie ist mir persönlich sehr wichtig! Zusammenarbeit muss aber ein partnerschaftliches Miteinander sein und es ist schwer, ein ernsthaftes Interesse aus zu machen, wenn von politischen Mitbewerbern 3 Jahre lang nichts unversucht gelassen wurde, die Gemeinde in der Öffentlichkeit in ein schiefes und sehr schlechtes Licht zu rücken.

Besorgniserregende Bilder und Missstände wurden aufgezeigt- gut so, denn wir sind immer bereit uns zu verbessern. Denn nur wer nichts macht- kann auch keine Fehler machen! Es ist leicht aus der zweiten Reihe, ohne Verantwortung, ohne rechtlichem Hintergrund und ohne konkrete Vorschläge und Ideen, auf angebliche Missstände aufmerksam zu machen.

Paul Rosiny (FPÖ):

Ehrlich, respektvoll und offen für Meinung anderer.

Gottfried Pfeiffer (HFA):

Unabhängig davon, wie die Mandatsverteilung nach den Wahlen aussehen wird, sind alle 15 Gemeinderäte angehalten, gemeinsam ohne Parteiinteressen, für die Gemeindebürger zu arbeiten. Es müssen wieder aktive Ausschüsse für einzelne Bereiche gebildet und alle Fraktionen zur aktiven Mitarbeit eingeladen werden.


Die Antworten geben einen Einblick in die politischen Prioritäten der Kandidierenden. Jetzt liegt es an euch, zu entscheiden: Wer hat die wichtigsten Punkte angesprochen? Wer hat die Zukunft und Entwicklung unserer Gemeinde im Blick? Und wer konnte euch überzeugen?

Die Entscheidungen von heute prägen die Zukunft von morgen – gestaltet diese Zukunft mit eurer Stimme aktiv mit!

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