Am Montag dem 21. Juni gab es ein Treffen der Verantwortlichen des Tourismusvereins mit Betreibern von Pferdehöfen um eine Einführung von Reitwegen zu beraten. Anwesend waren Gerald Fröstl, Margit Göll, Erwin Weber, Martina Langgut, Christian Fragner seitens des Tourismusvereins, bzw. seitens der Gemeinde. Von den Reiterhöfen waren Birgit Libal, Pamela und Lisa Halmenschlager als Initiatorinnen des Projekts sowie Markus Müller anwesend. Julia Altmann hatte sich entschuldigt. Das Gespräch verlief in einer sehr positiven Atmosphäre.

Margit Göll hat mich später im Gespräch aufgefordert auf harbach.info „einmal etwas Positives zu schreiben“. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir auch immer Positives herausgreifen. Unser Willkommen für die neuen Gemeinderäte war zum Beispiel so etwas Positives. Und der gute Eindruck, den wir damals geäußert haben, hat sich auch in diesem Gespräch wieder bestätigt, als sich Christian Fragner sehr kompetent und hilfsbereit mit verschiedenen Ideen und klugen Vorschlägen einbrachte. Christian ist eine echte, auch fachliche Bereicherung für den Gemeindevorstand.

Erwin Weber schlug mir vor, den Vorsitz einer Sektion Reiten im Tourismusverein zu übernehmen, da ich ja schon Beisitzer wäre. (Dem Gehabe nach zu urteilen, wohl um mich zu provozieren:-). Ich wollte den Job dann annehmen, was dann doch nicht so recht in Frage kommen sollte:-). Neuer Vorschlag war stattdessen, dass die Initiatorinnen einen Verein gründen sollten. Was aber sicherlich überzogen wäre, da nur an einigen wenigen Stellen Landwirte um Benutzung von Privatwegen gebeten werden sollen. Da ist es wohl sinnlos für einige hundert Meter Reitweg einen Verein zu gründen.

Mein Vorschlag war es die Reitwege ebenso wie die Langlaufloipen, Wanderwege und Radwege in den Versicherungsschutz des Tourismusvereins aufzunehmen. Bei der Diskussion war dem Tourismusvereinsvorstand zuerst nicht ganz klar, über wen eigentlich die Versicherung und Schadloshaltung der Landwirte entlang der Radwege läuft. Christian Fragner war es, der diese wichtige Frage auf den Tisch brachte. Die Antwort, die wir uns auf diese Frage vorläufig geben konnten, war dass das Radwegenetz wohl über die übergeordnete Radregion abgesichert sei. Christian stellte diese logische Vermutung später an, da er ja Markierungstafeln von der Radregion erhalte. Es ist plausibel, dass die betreuende Radregion somit auch die Versicherung abdeckt. Das gehört seitens des Tourismusvereins nochmal fix abgeklärt, denn wie ist das mit der Via Verde, ist die auch über eine Radregion abgesichert?

Dadurch ist bei den Initiatorinnen auch die Idee aufgekommen, dass die Versicherung über eine bestehende Reitregion abgewickelt werden könnte, falls eine Abdeckung durch den Tourismusverein wie bei Wanderern und Langläufern wirklich nicht möglich wäre.

Ziel der Reiterhöfe ist es ein kleines informelles Reitwegenetz zu gestalten, das hauptsächlich entlang der gemeindeeigenen Wege führt und stellenweise Privatgrund kreuzt. Es sollen Verbindungen für Ritte nach Tschechien und in die Nachbargemeinden geschaffen werden. Das Netz soll nicht markiert werden und auch nicht für Fremde zum allein Reiten zur Verfügung stehen, sondern nur den heimischen Reiterhöfen für geführte Ritte dienen. Somit ist sichergestellt, dass nur die wenigen Befugten das Netz mit ihren Kunden benutzen dürfen.

Margit Göll schlug vor das Projekt bei der europäischen LEADER-Förderung einzureichen, deren Regionalvorsitz (LEADER-Region Waldviertler Grenzland) sie führt. Allerdings werden durch dieses Tourismusprojekt wohl kaum Kosten entstehen. Eine Markierung ist nicht vorgesehen um eine Nutzung durch Ortsfremde auszuschließen. Auch eine Karte soll dementsprechend nicht erstellt werden. Denkbar ist:

  • einen Prospekt herauszubringen, der die Reiterhöfe und die reiterfreundlichen Pensionen und Gastrobetriebe zusammenfasst.
  • Instandsetzungsarbeiten an einigen Punkten des Wegenetzes.
  • vielleicht Anbindebalken für Tourismusbetriebe um ein Einkehren zu ermöglichen.
  • Markierungsplaketten für die Reitführer um den Waldbesitzern die Identifikation zu ermöglichen.

Jedenfalls wird das Reitaufkommen in kleinem Rahmen bleiben, und immer ein eingeschulter Reitführer der Höfe dabei sein, was Schäden an Wegen, Wald und Flur verhindern kann.

Eine gemeinsame positive Aussendung zum Thema Reiten und Pferdemist wurde auch noch von mir angesprochen, weil ja Bürgermeisterin Margit Göll die Reitbetriebe mit einer relativ scharf gehaltenen Aussendung, ohne Beiziehung der betroffenen Ställe, ein wenig vor den Kopf gestoßen hatte. Mein Vorschlag ging dahin, dass die Gemeinde GEMEINSAM mit den Reitbetrieben ein Informationsblatt für die Bürger heraus gibt, das das Thema Reiten und Pferdemist in einer neutralen und fachlich richtigen Weise abhandelt. Z.B. Ein sofortiges Wegräumen von Mist im Ortsgebiet ist bei Reitgruppen – da besonders mit Kindergruppen – nicht möglich ohne massiv die Sicherheit der unerfahrenen Reiter zu gefährden. Ebenso verhält es sich mit Kutschfahrten, wo ein Absteigen nicht denkbar ist. Der Mist wird z.B. vom Ponyhof immer nach dem Ritt entfernt, sofern nicht jemand schlau  ist und sich diesen hervorragenden Gratisdünger gleich in die Rosen oder zu den Obstbäumen streut. Das ist nämlich mit Pferdemist – der ja kein Wiederkäuermist ist – auch frisch möglich. Hier Tipps zum Einsatz von Pferdemist. Pferdemist wird ja aufbereitet im Handel zwischen 1,50€ und 6,90€ das Kilo verkauft:-)

Wenn Sie darüber hinaus Interesse an Pferdemist haben, können sie gerne jederzeit Kontakt mit einem der Reiterhöfe aufnehmen. Der Ponyhof stellt sogar Mist zu. Bei uns Reiterhöfen kostet der Mist einen minimalen Prozentsatz davon:-)

PS: Das Hinterlassen von Pferdeäpfeln regelt der §92 der StVO (Straßenverkehrsordnung). Dort wird Hundekot eigens erwähnt, Pferdedung aber ausdrücklich nicht. Das heißt es gibt keine allgemeine Wegräumpflicht. In der Straßenverkehrsordnung werden Pferdeäpfel quasi als normale Emission eines Verkehrsmittels behandelt, so wie die giftigen Abgase der Kraftfahrzeuge. Nur wo Pferdedung gefährlich sein kann („die Sicherheit der Straßenbenützer gefährdend“ z.B. in einer Kurve auf einem Radweg) oder die Verschmutzung „gröblich“, also z.B. nicht zumutbar ist, z.B. in einer Siedlung oder bei Wohnhäusern, muss entfernt werden. Detailliertere Informationen dazu finden Sie hier.

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