Liebe Leute,

bis Mitte August findet an insgesamt 10 Spieltagen die Dorfmeisterschaft im Kegeln statt. Sinn dieser Sache ist erstens, die nach Corona überall immer weiter absterbende Frühschoppen-Tradition wieder ein wenig zu beleben. An insgesamt 10 Spieltagen im Sommer wird nun jedermann kommen können und nach dem Meisterschaftsspiel mitspielen können. Es waren ganz ordentlich Frühschopper und Kegler dabei beim ersten Spiel.. Der zweite wichtige Grund für diese Meisterschaft ist, dass das Spiel „Toxer“, das hier wohl schon seit 100 Jahren gespielt wird, erhalten wird. Bei dieser Gelegenheit werden zumindest 20 Spieler das Wissen um dieses traditionelle Kegelspiel wieder auffrischen oder neu erlernen. Das sind zwei wichtige Teile unserer Volkskultur, die mit dieser Meisterschaft erhalten werden sollen. Wir haben dieses Mannschaftskegeln auch in die Dorfmeisterschaften mit aufgenommen, wo es als Mannschaftsbewerb neben dem Preiskegeln als Einzelbewerb in die Wertung kommen soll.

Die Regeln des Toxers

Das Regelwerk klingt kompliziert, ist aber beim Spielen leicht zu lernen:-) Bei der Meisterschaft wird auf das Auslosen der Mannschaften natürlich verzichtet. Auch wird nicht um Geld gespielt, außer die Mannschaften wollen das ausdrücklich. Das freie Spiel nach dem Match am letzten Sonntag haben wir aber schon um 10 Cent pro Punkt gespielt und jeder der Verlierer musste den Siegern 3,40€ zahlen, was dem Gegenwert eines Seidels entspricht. Das ist aber erfahrungsgemäß schon eine schwerere Niederlage:-)

Der erste Spieltag

Der erste Tag war gleich ordentlich spannend. Maissen trat an mit Helge Layer, seiner Freundin Susi Heinzl, Ingemar Layer, Andrea Frühberger und als Legionär Arthur Haumer, der die Vierermannschaft verstärkte damit alle 5 Wultschauer spielen konnten, die gekommen waren: Fabian und Jürgen Weiß, Julian Klein, Thomas Haumer und Franz Müller.

 

Zu Beginn ging Wultschau klar in Führung der erste Durchgang endete mit 72:66 Punkten für Wultschau.

Den zweiten Durchgang begann Helge Layer gleich mit einem Paukenschlag, er räumte auf zwei Schub ab, was 36 Punkte ergibt, dann erzielte er beim letzten Schub in die Vollen nochmal 7 Kegel, was im Toxer-Regulativ 14 weitere Punkte ergibt. An diese Leistung kam niemand mehr annähernd heran und er brachte damit Maißen mit 172:166 in Führung.

Im dritten Durchgang machte  schließlich Fabian Weiß den Unterschied. Er steigerte sich gewaltig und räumte auf zwei Schub ab und erzielte im dritten Schub einen weiteren Kegel. Das ergab 37 Punkte, die schließlich den Unterschied ausmachten zum Endstand von 254:238 für Wultschau.

Die besten Spieler waren :
Helge Layer mit 88 Punkten,
Thomas Haumer mit 74,
Franz Müller mit 62 und
Fabian Weiß mit 54 Punkten.

Besondere Freude hatten wir mit den jungen Keglern aus Wultschau, die mit ihrer Begeisterung das Spiel weitertragen können! Sie haben´s den Alten auch gezeigt:-)

 

 

Das Endergebnis von 238 : 254 wird für die Tabelle durch die Spielerzahl dividiert (hier 5), um Spiele mit mehr oder weniger Teilnehmern vergleichbar zu machen. Es kann ja schon mit einer Mindestspielerzahl von 3 gespielt werden, nach oben hin gibt es keine Grenze, das heißt es könnten auch 10 Lauterbacher gegen 10 Harbacher spielen. Daher braucht es die Punkte pro Spieler um die Matches vergleichen zu können:

Für Maissen ergibt sich daher ein Pro-Kopf-Ergebnis von 238 : 5 = 47,6 Punkte

Wultschau erreicht 254 : 5 = 50,8 Punkte

Ab jetzt wird es jeden Sonntag ein Spiel geben. Die Termine sind allerdings flexibel und können jederzeit von den Teamkapitänen verschoben werden. So wird das Spiel Harbach – Maissen am 30. Juli jedenfalls verschoben werden, da es mit dem Harbacher Feuerwehr-Frühschoppen zusammenfällt. Vermutlich wird es eine Woche später an einem Freitag oder Samstag Abend nachgetragen. Die Kapitäne werden rechtzeitig Bescheid geben. Ersatztermine sind immer möglich, nachdem es auf der Kegelbahn Licht gibt, sind natürlich auch Abendtermine möglich.

 

 

 

Die Geschichte der Kegelbahn

 

Der Ur-Urgroßvater von Markus Müller, Johann Großer, heiratete in zweiter Ehe Anna Randa. Die aus Harmanschlag stammende Anna Lepitschek hatte in Wien mit ihrem ersten Mann Johann Randa ein Gasthaus betrieben, arbeitete nach dessen Tod im Weinhaus Bitzinger vis a vis des Franz Josef Bahnhofes und kehrte schließlich nach Harmanschlag zurück. Mit ihr eröffnete Johann Großer schließlich im September 1908 das Gasthaus. Um diese Zeit wird wohl die Geschichte unserer Kegelbahn beginnen, wenn hier nicht schon früher unter den Linden gespielt wurde..

Hier ein Bild um 1930, als die Linden noch nette kleine Bäumchen waren. Sie wurden übrigens  1888 mit den Linden bei der Kirche in Harbach, der Kapelle Wultschau und der Kapelle Lauterbach gesetzt und kamen aus der Baumschule des Grafen Buquoy in Gratzen, heute Nové Hrady.

Der Toxer wurde vermutlich schon damals gespielt, denn auch die ältesten Kegler können sich an kein anderes Spiel erinnern, das jemals wichtiger auf dieser Bahn war.

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