Am 17. November findet eine Gedenkveranstaltung des Vereins “Hojná 111” zur Grenzöffnung statt.

Dieser Verein ist Veranstalter von Konzerten und Herausgeber der tollen Bürgerzeitung “Občasník pro 21 obcí a osad Stropnicka  –  Zeitschrift für 21 Gemeinden und Siedlungen um Stropnice” und nach der Vereinsadresse in Hojná Voda 111 benannt.

Die Information zur Veranstaltung mit der Übersetzung. Man beachte den Schlüsselbund rechts oben am Plakat, was es damit auf sich hat, erklären wir weiter unten.

Verein Hojná 111
in Zusammenarbeit mit Ivana Popelovova (ehemalige Vizebürgermeisterin von Budejovice)
lädt Sie ein zum
35 JAHRE FREIHEITS-
GEDENKEN AM 17. 11.

Veranstaltungsprogramm:

13:00 – 14.20 Treffpunkt in Hojná Voda 111 (Bild der Hausnummer 111 und der Glocke von Hojná Voda) – Mittagessen und Erinnerung an den 17. November 1989 – Vorführung eines Dokumentarfilms, Musik passend zum Thema

14:30-15:00 Läuten der Versammlungsglocke, Eröffnungsrede, Marsch nach Horní Stropnice

15:30 Möglichkeit, sich der Wanderung in Dobrá Voda (Bild der Kirche Maria Trost und der Aussicht in Dobrá Voda) anzuschließen

16:00 Möglichkeit sich der Wanderung in Paseki (zur “Steinernen Pyramide” – Bild der Steinformation) anzuschließen

16:30 Möglichkeit sich der Wanderung in Dlouhá Stropnice (zur Kapelle – Bilder der Museums-Kapelle) anzuschließen

17:00 – 18:30 Treffen auf dem Hauptplatz in Horní Stropnice bei der Pestsäule (Bild der Pestsäule)- Ansprachen, Singen der tschechischen Hymne, gemeinsames Trinken von Punsch, Anzünden von Kerzen an der Pestsäule (bitte die Kerzen selbst mitbringen)

Möglichkeiten zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs:
12:05 – 12:15 Autobus von Horní Stropnice nach Hojná Voda
18:50 – 19:00 Autobus von Horní Stropnice nach Hojná Voda

Um für ausreichend Verpflegung in Hojná Voda 111 (in Form eines Mittagessens) und auf dem Hauptplatz (Punsch und Kuchen) sorgen zu können, bitten wir zumindest um eine vorläufige Anmeldung bis zum 10.11.2024 per E-Mail an listopad17@centrum.cz

Der Schlüsselbund als Symbol der Samtenen Revolution

Am 24. November sprachen Václav Havel und Alexander Dubček am Wenzelsplatz zu den Demonstranten und forderten den Rücktritt des Politbüros der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Generalsekretär Jakeš verkündete am gleichen Tag seinen Rücktritt und den Rücktritt des Politbüros. Am 25. November versuchte Staatspräsident Gustáv Husák die Lage zu beruhigen, indem er einigen politischen Häftlingen Amnestie erteilte. Die Zahl der Demonstranten in Prag wird auf 800.000 und die in Bratislava auf 100.000 geschätzt. Zum Symbol des sanften Widerstands wurde der Schlüsselbund. Die Menschen hielten Schlüsselbunde hoch und rasselten damit. (https://de.wikipedia.org/wiki/Samtene_Revolution)

Ab Minute 8:40 sieht man in diesem Video, wie am Wenzelsplatz am 23. November die Schlüssel gerasselt wurden. Gemeint war damit, dass die Mächtigen den Schlüssel zur Burg (dem Präsidentensitz) und somit der Macht übergeben sollten.

Beeindruckende Bilder der Proteste am Wenzelsplatz im August 1989

Alte Leute stellen sich den Polizeikräften, Reserveeinheiten mit älteren Männern werden herangeführt, die nicht recht wissen was sie tun sollen, junge Polizisten in Schutzausrüstung wirken nicht sehr entschlossen, die alte Ordnung zu verteidigen, dann wieder Übergriffe der Polizei. Staatspolizisten in Zivil, die an Verhaftungen gehindert werden. Es entsteht ein Eindruck von ersten Auflösungserscheinungen des kommunistischen Staates. Auch bei den Protesten immer wieder entzündete Kerzen.
https://www.youtube.com/watch?v=z0tN6DfRAdw&t=269s

Schon am 28. Oktober 1988 große Proteste am Wenzelsplatz

Ratlose Panzerbesatzungen, von Wasserwerfern völlig durchnässte Demonstranten, die in der Oktoberkälte durchhalten..

Karel Gott singt die Tschechoslowakische Hymne mit Karel Kryl

 

Dokumentation des ORF über die Samtene Revolution

 

Der Betriebsausflug in die Revolution

Legendär auch der Bericht von Sigi Mörzinger, der mit einem Mitarbeiterausflug vom Moorheilbad in die Demonstrationen geriet und von einem Anti-Demonstrations-Polizisten mit Schild und Knüppel auf der Karlsbrücke angeschrieen und mit dem Knüppel bedroht wurde. Als Sigi ihn nicht verstand, senkte der Polizist das sinnlose Schild und sagte ein wenig hoffnungslos “Bitte gehen Sie von der Bricke“. Vielleicht war ihm in diesem Moment im Angesicht eines Touristen klar, wie sinnlos diese Gewalt des Staates gegenüber den eigenen Bürgern war.

Von Redaktion

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