Heute sind in Lauterbach per Postwurf an die Gemeinde die privaten Gedanken unseres Mitbürgers und ehemaligen Gemeinderats Karl Wieninger eingelangt. Er denkt in diesem offenen Brief darüber nach, wie wir den Umgang miteinander gestalten sollen. Er fordert Offenheit, Transparenz und ein Zuhören. Wir bitten über diese Aussagen – ohne ansehen der Person wie es so schön heißt – nachzudenken, so wie wir es tun. Das Ergebnis des Nachdenkens mag bei jedem ein anderes sein, es darf nur nicht im geistigen Verschließen und im persönlichen Beleidigen enden. Das ist genau was wir alle nicht wollen. Hier die die Aussendung:

Viele, die nichts oder nur wenig mit der Gemeindeführung zu tun haben, werden vielleicht nicht gleich verstehen was die Schwierigkeiten sind. Daher versuchen wir zu erklären und möglichst viele Ungereimtheiten im Umgang der Gemeinde mit den Bürgern aufzuzeigen (wie z.B. das jahrelange „geheim halten“ der Gemeinderatsprotokolle). Wir wollen damit niemanden ärgern, nein, wir verfolgen das Ziel eine Verbesserung des Miteinanders unterschiedlich denkender zu bewirken.Und das beginnt damit, dass ich die Menschen darüber Informiere was in ihrer Gemeinde mit ihrem Geld gemacht wird.

Abweichende Meinungen, wie die Idee zu einer oder mehreren Genossenschaftskläranlagen, wurden zu ihrer Zeit auch verdammt, lächerlich gemacht und aufs schärfste bekämpft. Und heute zahlen „die anderen im Vierteljahr soviel wie wir im Jahr“, wenn ich hier unseren Kanalobmann Herbert Pöschl zitieren darf.

Darum: Gehen wir respektvoll mit den Meinungen unsere Mitbürger um. Wir müssen sie ja nicht teilen, aber wir sollen sie zulassen und darüber nachdenken! Dafür setzen wir uns ein.

Von Redaktion

2 Gedanken zu „Private Gedanken eines Bürgers zur Lage der Demokratie“
  1. Nur mal eine Frage: Gibt es wirklich (vergleichbare) Wahlen, bei denen eine einzige Person von mehr als der Hälfte der Stimmberechtigen gewählt wird? Repräsentativer wäre es, wenn man es ins Verhältnis der abgegebenen Stimmen setzt und hier hat Frau Göll ja deutlich mehr als 50 %.

    Bitte um Korrektur Hr. Mag. Müller, sollte ich mich täuschen

    1. Lieber irgendwer,
      danke für den interessanten und diskutierenswerten Beitrag, gerne zukünftig auch mit Namen, das sind ja berechtigte Fragen, da braucht sich niemand scheuen die mit Namen zu fragen. Diese hier diskutierte Aussendung ist von Karl Wieninger, daher müsste man streng genommen diese Anmerkung an ihn richten.

      Aber da Sie auch mich um meine Meinung fragen, würde ich sagen, die Zustimmung kann ich nicht aus den abgegebenen Stimmen ableiten, ich kenne sehr viele die aus Protest bewusst zu Hause geblieben sind. Daher kann man die Zahl der ungültigen nicht mit der Zahl derer, die unzufrieden sind gleichsetzen.

      Um einen sinnvollen Vergleich zu haben, würde ich einfach wie von ihnen zu Beginn richtigerweise vorgeschlagen die anderen reinen Einparteiengemeinden im Waldviertel anschauen. Da gibt es Reingers, wo die allein antretende VP gut 66% aller Stimmberechtigten für sich gewonnen hat und 23 ungültig gewählt haben. In Waldkirchen hat es die VP auf knapp 60% bei 40 ungültigen (Gegen)Stimmen gebracht. In Altmelon waren es knapp 70% bei ebenso 40 ungültigen.

      Da stechen wir mit unseren 49,6% und 145 Gegenstimmen stark heraus. In der Katastralgemeinde(KG) Lauterbach haben nur knapp 37% der Berechtigten die Gemeindeführung gewählt. Da gab es 74 gültige VP-Stimmen gegenüber 65 ungültigen (Gegen)Stimmen. Da hat Karl Wieninger recht, gerade in dieser KG kann ich mit diesem Ergebnis moralisch nicht den Anspruch stellen, das alleinige Recht zu haben, Entscheidungen zu treffen.

      Liebe Grüße
      Markus Müller

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