Wir haben einen Leserbrief zum Thema kostenpflichtige Mehrmengen bei Altpapapier erhalten. Hier ein Auszug des Briefes mit der konkreten Frage die wir an den Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk Gmünd weitergeleitet haben:

„Nun zu einem akuteren Problem: Nunmehr ist die ALT-Papiersammlung nicht mehr willig, neben dem Inhalt der roten Container weitere Papiergebinde mitzunehmen, es sein denn, man zahlt extra dafür. Sinn der Entsorgungsaktionen ist aber, dass Müll richtig entsorgt und dass Papier sowie Kunststoffe möglichst einer Wiederverwendung zugeführt werden. harbach.info könnte Kontakt mit Brandtner & Dürr aufnehmen, den Hintergrund beleuchten, und die Bürger informieren, vielleicht aber auch bewirken, dass hier sinnvoller vorgegangen wird.“

Zu dieser Problematik kam von der Gemeinde, am 5. 3. 2021 eine amtliche Mitteilung(am Ende im Artikel), die ein wenig informiert, aber die Hintergründe noch nicht ganz beleuchtet. Vor allem wird die geplante Aufstellung eines neuen Altpapiercontainers beim Bauhof nicht im Detail erwähnt. Offenbar sind die Gemeinden gezwungen, in Altpapiercontainerstellplätze zu investieren, um die Sammelfahrzeuge zu entlasten…. Das verschlechtert die Situation für die Bevölkerung. Warum?

Hier die Anwort auf unsere Bitte zur Aufklärung vom Geschäftsführer vom Gemeindeverband:

Sehr geehrte Leser von harbach.info,

es werden jährlich etwa 2700 Tonnen Altpapier in unserem Bezirk über das Haushaltssammelsystem erfasst und einer Verwertung zugeführt.   Die Jahresmengen sind leicht fallend, vor 10 Jahren lagen wir bei ungefähr 2715 Tonnen, jetzt bei rund 2675 Tonnen, was allerdings auffällt, ist deren Zusammensetzung :  früher war der Drucksortenanteil deutlich höher, jetzt der Packstoffanteil.  Verpackungen benötigen, wenn sie, so wie in den meisten Fällen, nicht zusammengelegt werden, deutlich mehr Platz, dadurch erhöht sich das benötigte Volumen bei gleichzeitiger Abnahme der Sammelgewichte .

Wir haben auf dieses Phänomen schon vor geraumer Zeit dahingehend reagiert, dass wir den Altpapierabfuhrturnus von ehemals 6 Entleerungen auf nunmehr 8 Entleerungen erhöht haben, es stehen jetzt allen Haushalten um 25 % mehr Volumskapazitäten zur Verfügung, womit der Großteil unserer Bürger erfahrungsgemäß auch das Auslangen findet. Bis vor einiger Zeit war das Entsorgungspersonal unsererseits angehalten, auch zusätzlich bereitgestellte Kartonagen im Kulanzwege mitzunehmen.

Nun ist es so, dass die Planung der Müllabholung  zumindest ein Jahr Vorlaufzeit benötigt und dann mittels Abfuhrkalender der Bevölkerung bekannt gegeben wird, damit ein reibungsloser Ablauf – sowohl bei den Kunden, als auch bei den Entsorgern, die danach ihre Dienstleistungsressourcen ausrichten müssen – gewährleistet ist.  Diese Kapazitäten waren als Folge der (möglicherweise pandemiebedingten) ausufernden Zusatzmengen bald erschöpft, daher mussten wir dahingehend reagieren, dass wir in den Altstoffsammelzentren Abgabemöglichkeiten für Kartonagen einrichten, was übrigens in vielen anderen Bezirken ebenso gepflogen wird.

Darüber hinaus besteht selbstverständlich die Möglichkeit der Hausabholung mittels zusätzlicher Altpapiertonne, die Kosten belaufen sich hierfür für eine 240 Liter Papiertonne auf Euro 25,52/Jahr inkl. MwSt. und für eine 1100 Liter Papiertonne auf 179,52/Jahr inkl. MwSt. Sollte nur einmal mehr Papier mitgegeben werden wollen, ist dies uns spätestens am Tag vor der Abfuhr bekanntzugeben bzw. können für den Zeitraum von 1 bis 2 Monaten zusätzlich ein oder mehrere Papiercontainer geordert werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 3,19/240 Liter oder 22,44/1100 Liter!

In diesem Zusammenhang sei vielleicht auch darauf hingewiesen, dass Altpapier ein wichtiger Wertstoff ist, dessen mehrmalige Aufbereitung im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen uns allen als sehr notwendig erscheint, dennoch übersteigen die Erfassungskosten sehr deutlich den Marktwert, wodurch eine kompensatorische Zuzahlung aus dem Gebührenhaushalt erforderlich ist.

Mfg Dipl.-Ing. Martin Koppensteiner
Geschäftsführer

Sollten noch Fragen offen sein, bitte bei uns melden! Ich habe auch versucht auf unserer HP alle Fragen zu den verschiedenen Fraktionen, wie der folgende Link für Papier, zu beantworten. https://gmuend.umweltverbaende.at/?dok_id=38609&portal=verband&vb=gd&kat=11

Ein Vorschlag könnte sein, die tatsächlichen durchschnittlichen Mehrmengen der Gemeinde zu erheben und sich bei entsprechend kleinen Mengen einstweilen mit Standardcontainern zu behelfen, die eventuell an frei zugänglichen Orten beim Bauhof aufgestellt werden. Das wäre eine günstige und bürgerfreundliche Lösung.

Außerdem ist es eine gute Sache, sich mit den Nachbarn abzusprechen, um einmalige Mehrmengen in Tonnen der Nachbarschaft entsorgen zu dürfen. Schön sich zu helfen und wieder ein Grund mehr, um nach der Pandemie ein Achterl oder einen Kaffee miteinander zu trinken:-)

Interessant ist dass das Aufkommen von Verpackungsmaterial in der Pandemie deutlich gesteigert ist, was wohl mit dem Versandhandel zu tun hat.

 

Hier der gesamte Leserbrief:

… ich kann mich noch gut erinnern, als noch in den 70er Jahren am Land der Mist einfach vergraben oder im Wald entsorgt wurde. Auch in unserer Gemeinde gibt es solche Deponien. Nach und nach wurde seitens der Verwaltungen (Land) eine Entsorgung organisiert.

In unserer Gemeinde war es noch unter Max Aspelmayr Brauch, dass die Feuerwehren 2 x im Jahr mit Traktoren und Anhänger durchs Dorf gefahren sind, und von den Anrainern herausgebrachte/herausgelegtes Gerümpel aufgeladen und entsorgt haben. Das hat zu einer sinnvollen Entrümpelung geführt. Mittlerweile gibt es das nicht mehr. Ist vielleicht doch schade.

Nun zu einem akuteren Problem: Nunmehr ist die ALT-Papiersammlung nicht mehr willig, neben dem Inhalt der roten Container weitere Papiergebinde mitzunehmen, es sein denn, man zahlt extra dafür. Sinn der Entsorgungsaktionen ist aber, dass Müll richtig entsorgt und dass Papier sowie Kunststoffe möglichst einer Wiederverwendung zugeführt werden.

harbach.info könnte Kontakt mit Brandtner & Dürr aufnehmen, den Hintergrund beleuchten, und die Bürger informieren, vielleicht aber auch bewirken, dass hier sinnvoller vorgegangen wird. Wo liegen für Brandtner & Dürr die Probleme? Welche Lösung können sie vorschlagen? Was ist auch für die Haushalte gut machbar? Wenn Haushalte im Endeffekt das Papier dann einfach anzünden, dann haben wir mehr CO2, mehr Dreck in der Luft, mehr Gefahr von Flurbrand, mehr Mist im Hof, mehr Maus & Co … Also ist die derzeit geplante Vorgangsweise nicht der Lösungs Kern oder das Blaue vom Pudel*, das Gelbe vom Papier, oder wie man das auch immer nennen mag.

Einen schönen Sonnentag !

*Anmerkung: Wortspiel mit „des Pudels Kern“. „Des Pudels Kern“ im Faust von Goethe ist Mephistopheles, der einem zugelaufenen schwarzen Pudel entspringt und dem Dr. Faust seine Dienste anträgt.

Hier die Information der Gemeinde

Von Redaktion

6 Gedanken zu „Altpapier – Mehrmengen kostenpflichtig!?“
    1. Lieber Aaaaaabb, Aaaaaabaaaauwe,
      es ist sehr traurig, dass Sie nicht auf die Sachebene kommen und stattdessen lieber weiter beleidigen wollen. Immer natürlich anonym. Kommt Ihnen Ihr Verhalten nicht selbst sonderbar vor? Wir müssen das auflösen, in das Sie sich da hinein manövriert haben.
      Ich schlage vor Sie schreiben einfach, wie es in Ihren Augen wirklich ist. Um das geht es ja hier in unserem Blog. Und übrigens auch in einer vernunftgeleiteten Politik. Das ist auch das ausdrückliche Ziel, dass Argumente ausgetauscht werden, dass in der Sache hart diskutiert wird und dass man nachher ein Glaserl miteinander trinkt.
      Andere Menschen zu erniedrigen bringt Ihnen nichts und allen anderen auch nicht. Nutzen Sie ihr Wissen positiv, zeigen Sie die Fehler auf und sagen Sie wie es richtig ist. Wer hat falsches gesagt, der Geschäftsführer des Gemeindeverbandes? Altbürgermeister Max Aspelmayr in seinem Exkurs zur Geschichte des Sperrmülls? Ist es kontraproduktiv leeren Platz in der eignen Tonne als Nachbarschaftshilfe anderen zu überlassen? Ist ein anderer Fehler zu finden? Wir verbessern sofort und gern. Sie haben hier die Möglichkeit, andere mit Argumenten zu überzeugen.

      Ich bin überzeugt, Sie können hier auch positiv mitarbeiten, das heißt uns sachlich, also mit Inhalten, zu kritisieren. Das ist etwas Positives.
      In diesem Sinn liebe Grüße, freue mich auf Argumente, die man diskutieren kann,
      Markus Müller

  1. Kurz noch ein Exkurs zu den Abholungen von Sperrmüll, die die Gemeinde noch zu Bürgermeister Max Aspelmayrs Zeiten durchgeführt haben:

    Es hat diese Fahrten durch die Dörfer von der Gemeinde organisiert gegeben. Feuerwehrmänner waren da privat im Dienste der Allgemeinheit dabei, daher ist der Eindruck entstanden, dass das von der Feuerwehr organisiert wurde. Damals gab es ja den Bauhof mit der Entsorgung in dieser Form wie heute noch nicht, das hat erst unter Bürgermeister Aspelmayr begonnen anders zu werden. Dann kam ein Zaun um den Bauhof, die Beton-Abteile für Bauschutt, Metall etc. Der Zaun ist übrigens gekommen, weil Leute (Fremde?) dort herumgestochert haben, einiges mitgenommen, aber manches aber dann wieder irgendwo entsorgt haben.

    Bei diesen Abholaktionen wurden die Büger eingeladen, die Dachböden und Keller zu entrümpeln, und alles am Straßenrand zu deponieren. Es sollte dann organisiert abgeholt werden. (Traktor, Anhänger, Helfer) Da haben andere dann gesehen, was da alles herumliegt, haben sich davon etwas genommen, und so manches hat man dann im Wald entsorgt vorgefunden. Daher wurden diese Fahrten durch die Dörfer aufgegeben.

    Also hat man umorganisiert, den Bauhof eingezäunt, usw. ….

  2. Es hat noch nie die Feuerwehr mit Traktoren Gerümpel gesammelt. Wer so was schreibt ist wahrscheinlich ein ahnungsloser Zweitwohnsitzler!
    Allerdings gibts auch ahnungslose Hauptwohnsitzler!

    1. Lieber Aaaaaabb, danke für den Beitrag.

      Er hat zwar absolut überhaupt nichts mit dem besprochenen Thema ALTPAPIER zu tun, kann aber als gutes Beispiel für die Unkultur im politischen Diskurs bei uns dienen. Genau solche Äußerungen will niemand auf der Welt in einem respektvollen Meinungsaustausch zwischen Menschen lesen. Warum um Himmels willen beleidigen sie eine Person, die eine Frage zum Altpapier stellt und sich auch für sie persönlich als Mitbürger gegen eine Verschlechterung einsetzt? Das ist völlig frei von Sinn und voll von Verbohrtheit. Leider.

      Ich glaube nicht, dass sie ein schlechter Mensch sind und höchstwahrscheinlich mag ich sie sogar, weil ich eh fast alle kenne:-), aber warum äußern Sie sich abfällig über einen anderen Menschen, den sie nicht einmal kennen? Denken Sie darüber nach.

      Wenn man etwas ablehnt, was einem helfen soll, weil man so ein unbestimmtes Gefühl hat, dass das von jemandem kommt, der vielleicht anders politisch eingestellt ist:-):-),…. Wir haben noch ein Stück Weges vor uns, aber wir sind guten Mutes:-)

      Liebe Grüße
      Markus Müller

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